
1991 begann Linus Torvalds in Helsinki, Finnland, mit der Entwicklung einer Terminal-Emulation, um seinen eigenen Computer besser zu verstehen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das System immer mehr zu einem Betriebssystem. Torvalds kündigte das System daraufhin in der Usenet-Themengruppe für das Betriebssystem Minix, comp.os.minix, an. Im September desselben Jahres sollte das System dann auf einem Server für Interessierte zur Verfügung gestellt werden. Da der damalige FTP-Server-Administrator Ari Lemmke mit den von Torvalds vorgesehenen Namen Freax oder Buggix nicht einverstanden war, stellte er es stattdessen in einem Verzeichnis namens Linux zur Verfügung. Torvalds widersetzte sich zunächst dieser Namensgebung, gab seinen Widerstand jedoch schnell auf, da er nach eigener Aussage eingestehen musste, dass Linux einfach ein besserer Name war. Am 12. Oktober 1994 wurde der entdeckte Asteroid (9885) Linux nach dem Linux-Betriebssystem benannt.
Linux, auch als GNU/Linux bezeichnet, ist ein freies Multiplattform-Mehrbenutzer-Betriebssystem, das den Linux-Kernel verwendet, auf GNU basiert und Unix-ähnlich ist. Linux wurde erstmals in größerem Stil eingesetzt, nachdem der Linux-Kernel 1992 unter der GPL-Lizenz veröffentlicht wurde. Das modulare Betriebssystem wird von Softwareentwicklern weltweit weiterentwickelt, die an verschiedenen Projekten beteiligt sind. Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und Einzelpersonen, die dies als Hobby betreiben, sind an der Entwicklung beteiligt.
In der Praxis werden meist sogenannte Linux-Distributionen verwendet, die verschiedene Software in einem fertigen Paket zusammenstellen. Jede Distribution enthält Linux bzw. den Linux-Kernel. Es gibt eine Vielzahl von Linux-Distributionen, die den Betriebssystemkern mehr oder weniger für ihre Zwecke anpassen.
Die Einsatzbereiche von Linux sind vielfältig und umfassen u. a. Desktop-Rechner, Server, Mobiltelefone, Router, Multimedia-Endgeräte und Supercomputer. Die Verbreitung von Linux variiert jedoch stark in den verschiedenen Bereichen. Im Server-Markt hat sich Linux etabliert, während es auf dem Desktop bisher nur eine geringe Rolle spielt. Die wirtschaftliche und geografische Lage einer Region spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Vorrangig südamerikanische Schwellenländer planen den verstärkten Einsatz von Linux.


Es gibt viele verschiedene Linux-Distributionen, die sich in ihrem Fokus, ihrer Zielgruppe und ihren Funktionen unterscheiden. Im Folgenden sind einige der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Distributionen aufgeführt:
- Ubuntu: Eine der populärsten und benutzerfreundlichsten Distributionen, basierend auf Debian, und sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Benutzer geeignet.
- Debian: Eine der ältesten und stabilsten Distributionen, die als Basis für viele andere Distributionen dient, wie zum Beispiel Ubuntu und Linux Mint.
- Fedora: Eine innovative Distribution, die die neuesten Technologien und Software integriert. Sie ist eng mit dem Red Hat Enterprise Linux (RHEL) verbunden und dient oft als Testplattform für RHEL.
- CentOS: Eine Community-basierte Distribution, die auf der Basis von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) aufgebaut ist und sich auf Stabilität und Sicherheit konzentriert. Es wird häufig für Server eingesetzt.
- Arch Linux: Eine Distribution, die sich an erfahrene Benutzer richtet und die neuesten Softwareversionen bietet. Arch Linux ist bekannt für seine einfache, minimalistische Herangehensweise und seine Paketverwaltung, Pacman.
- openSUSE: Eine professionelle und benutzerfreundliche Distribution, die in zwei Hauptversionen erhältlich ist: openSUSE Leap (stabile Version) und openSUSE Tumbleweed (Rolling-Release-Version).
- Linux Mint: Eine benutzerfreundliche Distribution, die auf Ubuntu basiert und für seine einfache Bedienung und den Fokus auf Multimedia bekannt ist.
- Manjaro: Eine benutzerfreundliche Distribution, die auf Arch Linux basiert und den Zugang zu Arch-spezifischen Funktionen und der Paketverwaltung Pacman vereinfacht.
- Elementary OS: Eine auf Ubuntu basierende Distribution, die sich auf ein ästhetisch ansprechendes und benutzerfreundliches Design konzentriert und macOS-Nutzern eine vertraute Umgebung bietet.
- Gentoo: Eine Distribution für erfahrene Benutzer, die hohe Anpassungsfähigkeit und Optimierung bietet. Gentoo verwendet ein einzigartiges Portage-Paketverwaltungssystem.